Zwitter im Tierreich


Hermaphroditismus ist bei niederen Tierarten weit verbreitet


Manche der uns bekannten und vertrauten Tierarten sind Zwitter: Regenwürmer, Weinbergschnecken und Lachse sind zweigeschlechtlich.

Es sind hauptsächlich die Wirbellosen wie Schnecken und Würmer, aber auch im Wasser lebende Tiere wie Schwämme, Süßwasserpolypen, Korallen, Seescheiden, einige Krebsarten und Fische. Sie haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane.

Metamorphose

Neben den so genannten "Simultanzwittern", die gleichzeitig männliche und weibliche Geschlechtsorgane besitzen, gibt es auch Tierarten, die im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechseln. Diese Metamorphose kommt bei vielen Fischen vor. Anemonenfische zum Beispiel werden als unreife Männchen geboren. Das zweitgrößte Individuum einer Population entwickelt sich zum Männchen, das größte dagegen zum Weibchen. Nur diese beiden Tiere paaren sich. Stirbt das Weibchen, "rückt" das männliche Tier nach und wandelt sich zum Weibchen. Andere Korallenfische wechseln bei Bedarf ihr Geschlecht vom Weibchen zum Männchen.



Fortpflanzung bei zwittrigen Tierarten

Einige der zwittrigen Tierarten können sich selbst befruchten, andere pflanzen sich geschlechtlich fort, können sich aber mit jedem Individuum ihrer Art paaren. Diese Fähigkeiten sind bei der Fortpflanzung und damit bei der Erhaltung der Art von großem Vorteil. Die Suche nach dem passenden Partner für die Paarung wird wesentlich vereinfacht oder ist gänzlich unnötig. Zudem scheinen Zwitter einen weiteren Vorteil gegenüber getrennt geschlechtlichen Tieren zu besitzen: Bei den Urzeitkrebsen (Eulimnadia texana) gibt es sowohl männliche, als auch zwittrige Tiere. Die Zwitter können sich entweder selbst befruchten oder sich mit den männlichen Tieren paaren. Diese Hermaphroditen leben länger als die männlichen Tiere der gleichen Art.



Online-Beitrag: Isabelle Berndt, Bärbel Scheele