Würmer beim Hund
1.Allgemeines
Dass Ihr Hund Würmer hat, hat nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sondern gehört zum Hund wie der Sonnenaufgang zum Tag. Der Hund sammelt auch dort Wurmeier auf, wo wir absolut nichts sehen. Er nimmt sie auch nicht ausschließlich oral (durch die Schnauze) auf. Würmer werden auch beim
Schnüffeln eingeatmet oder finden ihren Weg durch die Haut und über das Fell. Welpen werden ständig durch die Muttermilch infiziert. Hauptinfektionswege sind Tierkot und Flöhe.
Bandwurmglieder auf Kot
2. Welchen Schaden richten sie beim Hund an?
Wurminfektionen sind tückisch und gefährden die Gesundheit unserer Hunde.
Würmer schwächen das Tier durch Verletzungen, Nährstoff- und Blutentzug sowie
durch Stoffwechselgifte. Schon die Larven der Würmer rufen auf ihrer Wanderung
im Körper Lungen- oder Leberentzündungen hervor. Ausgewachsene Würmer
verursachen viele kleine innere Verletzungen, die zu Blutungen führen.
Darmentzündungen mit Verdauungsstörungen wie Durchfall, Erbrechen, Krämpfen
und aufgetriebenem Bauch, massive Verstopfungen bis zur Darmverlegung oder sogar
Todesfälle können den Würmern zur Last gelegt werden. Hundekinder sind extrem
gefährdet! Sie haben noch keine Abwehrkräfte aufgebaut und werden schon früh
durch ihre Mutter angesteckt. Wenn Hunde über längere Zeit unter Würmern
leiden, bleiben sie im Wachstum zurück, magern ab und bekommen ein struppiges
Fell. Die Abwehrkräfte des Hundes lassen stark nach, so dass er anfälliger für Infektionen wie Staupe,
Parvovirose oder andere virale Infektionen wird und auf die Impfungen nicht mehr richtig reagieren kann. Daher müssen Hunde ca. zwei Wochen vor jeder Impfung entwurmt werden.
...und beim Menschen?
Würmer sind auch auf den Menschen übertragbar und stellen ein ernst zu nehmendes
gesundheitliches Risiko dar. Kinder sind besonders gefährdet, denn sie leben oft in sehr
engem Kontakt mit ihrem Hund. Beim Schmusen mit dem vierbeinigen Freund und beim Spielen im
Sandkasten können versehentlich Wurmeier oder -larven aufgenommen werden.
Ungewaschenes Beerenobst oder Pilze können den Fuchsbandwurm übertragen.
Im „Fehlwirt Mensch" können Würmer Erkrankungen wie Fieber, Muskel- und
Gelenkschmerzen, Leber- oder Lungenentzündungen, Sehstörungen, Hirn- und Rückenmarksschädigungen, epileptische Anfälle, stark juckende
Ekzeme und allergische Reaktionen hervorrufen. Art und Ausmaß der Symptome sind davon abhängig, in welchen
Organen und in welcher Zahl die Parasiten auftreten.
Um sich und Ihre Kinder vor Wurminfektionen zu schützen, sollten Sie Ihren
Hund regelmäßig entwurmen!
3. Wurmbekämpfung
Die meisten Hersteller der im Fachhandel angebotenen Mittel empfehlen, Hunde bis zur
12. Woche alle zwei Wochen zu entwurmen und dann alle drei Monate. Dies ist
übertrieben. Es ist ausreichend, zuerst alle zwei Wochen bis zur 12. Woche, dann alle drei Monate, bis ein Jahr abgelaufen ist, und danach alle halbe Jahre zu entwurmen, immer im Wechsel mit Mitteln nur gegen Spulwürmer und mit Mitteln gegen Spul- und
Bandwürmer. Die Zuchttiere und jede andere Hündin sollten vor dem Decken, zehn Tage
vor dem Werfen sowie gemeinsam mit ihren Welpen entwurmt werden, um die
Verwurmung der Welpen über die Muttermilch in Grenzen zu halten.
Hunde, die regelmäßig Ratten und Mäuse fangen
und fressen, sollten alle drei Monate auf Spul- und Bandwürmer kontrolliert und entwurmt werden.
Auch nach erfolgter Flohbehandlung sollten Wurmmittel gegen Spul- und
Bandwürmer verabreicht werden.
Es gibt hier die verschiedensten Präparate, Pasten, Pulver oder Tabletten.
Lassen sie sich von Ihrem Tierarzt beraten!