Sonnentierchen

(Actinophrys sol)



Woher der Name der Sonnentierchen kommt, ist auf dem Bild gut zu sehen. Sie nutzen ihr sonnenartiges Aussehen, um an Beute zu kommen. Sie erbeuten ihre Nahrung mit den strahlenartigen Fortsätzen ihrer Zelle, den Axopodien.

Sonnentierchen treiben zwar einfach nur im Wasser (verhalten sich insofern gar nicht typisch räuberisch), aber sie entfalten einen wunderbar erscheinenden Mechanismus, wenn sich ein Beutetier an ihren Scheinfüßchen, den Axopodien, verfangen hat. Damit dies passiert, sondern sie sofort einen Stoff aus, der bewirkt, daß die Beute an ihnen kleben bleibt. Jetzt gilt es, die Beute in den Zellkörper zu holen. Sie haben eine elegante Lösung für dieses Problem entwickelt: Die feste Achse der Scheinfüßchen, die sonst für Stabilität sorgt, verschwindet, das Protoplasma der Strahlen kann sich verbreitern und die Beute umfließen. So bildet sich die Nahrungsvakuole, in der die Beute stirbt und verdaut wird.

Die Sonnentierchen können zu einer Freßgemeinschaft verschmelzen und dadurch auch größere Beute machen, deren Verzehr sie sich dann gemeinsam widmen. Nach einer Mahlzeit lösen sich diese Freßgemeinschaften dann wieder auf, weil die Sonnentiere nicht dauerhaft miteinander verbunden bleiben. Sie sind eigenständige Individuen, die aber dazu in der Lage sind, ihr Freßverhalten zu koordinieren, ohne über jene Organe und Fähigkeiten zu verfügen, die wir auf den ersten Blick für die Meisterung einer solchen Aufgabe erwarten.






Copyright: Margit Schultze - Letzte Änderung am 22.05.2004