Schädlingsbekämpfer/in (geprüft)

Aufgaben und Tätigkeiten im Überblick

Mäuse, Ratten, Läuse, Flöhe, Schaben, Marder und Tauben können im Haus, in Betrieben, in Krankenhäusern und in der Kanalisation erhebliche Schäden anrichten und sogar für Mensch und Haustier zur Gesundheitsgefahr werden. Damit es gar nicht erst soweit kommt, ergreifen Schädlingsbekämpfer/innen Abwehrmaßnahmen. Sie bringen z.B. Taubenabwehrgitter an, setzen Duftstoffe, Pheromone (Sexuallockstoffe) oder Insektengitter zur Insektenabwehr ein, behandeln Holz mit Holzschutzmitteln gegen Insekten- oder Pilzbefall.

Bei akutem Schädlingsbefall ermitteln sie zunächst anhand typischer Schadbilder oder Spuren, um welche Art Schädlinge es sich handelt. Dann entscheiden sie über die jeweils geeignete Art der Bekämpfung. Dazu werden an Stelle chemischer Präparate in zunehmendem Maß biologische Mittel und Verfahren eingesetzt. In Treibhäusern kann man Pflanzenschädlinge z.B. mit so genannten Nützlingen bekämpfen: Insekten, die die Schädlinge fressen ohne selbst die Pflanzen zu schädigen. Müssen doch Chemikalien oder Biozide eingesetzt werden, kümmern sich Schädlingsbekämpfer/innen auch um die fachgerechte Entsorgung der Schädlinge und der Reste von Schädlingsbekämpfungsmitteln. Eine wichtige Rolle spielt auch die Beratung und Aufklärung von Kunden über die Gefahren von Schädlingsbefall, über Vorbeuge- und Bekämpfungsmaßnahmen.

Schädlingsbekämpfer/innen arbeiten in Dienstleistungsbetrieben für die Schädlingsbekämpfung, bei Hygiene-Dienstleistern, in land- oder forstwirtschaftlichen Lohnunternehmen zum Pflanzenschutz, in Gärtnereien, teilweise auch in Versuchsbetrieben oder Herstellungsbetrieben für Pflanzenschutzmittel. Sie können außerdem bei Kanal- und Rohrreinigungsbetrieben tätig sein, bei oder im Auftrag von Gesundheits- und Umweltschutzbehörden sowie in Pflanzenschutzämtern.

Überwiegend arbeiten Schädlingsbekämpfer/innen im Außendienst beim Kunden. Das können Privatkunden oder Herstellungsbetriebe sein, Gaststätten bzw. Beherbergungsbetriebe oder Krankenhäuser. Da sie auch für Gärtnereien, Weingärten, land- und forstwirtschaftliche Betriebe tätig sind oder Bahndämme, Kanalanlagen und Flussufer auf Rattenbefall kontrollieren, haben sie oft auch im Freien zu tun.



Die Ausbildung im Überblick

Bei dem Beruf geprüfte/r Schädlingsbekämpfer/in handelt es sich um eine Umschulung, die mit einer Abschlussprüfung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) und der Handwerksordnung (HwO) abgeschlossen wird. Die Umschulung wird von privaten Bildungseinrichtungen angeboten.

Lehrgänge, die auf den Abschluss geprüfte/r Schädlingsbekämpfer/in vorbereiten, umfassen laut Verordnung über die berufliche Umschulung zum geprüften Schädlingsbekämpfer/zur geprüften Schädlingsbekämpferin mindestens 360 Unterrichtsstunden.

Einige Bildungsträger bieten jedoch Lehrgänge mit einer wesentlich höheren Zahl von Unterrichtsstunden an.

Je nach Anzahl der Unterrichtsstunden und Organisation der Lehrgänge dauern Vollzeitlehrgänge 9 Wochen bis 10 Monate, Fernlehrgänge z.B. 1 1/2 Jahre.