Autor: Christoph Hoffmann
Datum: 2000
Veröffentlichung: 09/2000
Kategorie: Schulreferat
Notiz des Autors: Ein Kurzreferat über die ungeschlechtliche Fortpflanzung, anschaulich anhand des Süßwasserpolypen und der Ohrenqualle beschrieben.



Süßwasserpolyp

Aufbau

Sein Körper ist aus sehr vielen Zellen aufgebaut, die in 2 Schichten angeordnet sind:

- eine den Körper außen begrenzende Zellschicht (Ektoderm)
- eine innere Zellschicht (Entoderm)

Dazwischen liegt wie beim Schwamm eine gallertartige Stützschicht mit einigen Zellen, sodass zwischen ihnen ein Stoffaustausch möglich ist.

Die Fortpflanzung geht folgendermaßen vor sich:


- ungeschlechtliche Fortpflanzung durch Knospung
Bei der sog. Knospung wölben sich alle Körperschichten aus dem Muttertier heraus und der neue Organismus wächst dann aus dem Muttertier heraus; durch Teilung von Ekto- und Entodermzellen entsteht so eine neue Knospe.

- geschlechtliche Fortpflanzung durch Spermien
Die aus Ersatzzellen hergestellten Spermazellen sammeln sich im oberen Körperdrittel an, je 1 Eizelle in Vorwölbungen in der unteren Hälfte. Diese werden ins Wasser entleert, wo eine Spermazelle mit einer Eizelle verschmilzt.


Ohrenquallen

Aufbau

Die schirmförmige Ohrenqualle hat eine Durchmesser von 20-40 cm. An ihrem sog. Schirmrand befinden sich 8 Lappen, zwischen denen die Sinneskörper liegen. Unten hängt der die Mundöffnung tragende Mundstiel herab. Wie beim Süßwasserpolypen besteht der Körper im Wesentlichen aus Ekto- und Entoderm.

Fortpflanzung

Aus den Eiern der Qualle gehen Larven hervor, die mit Hilfe eines Flimmerkleides durch das Wasser schwärmen. Nach einiger Zeit setzen sie sich auf Tang und ähnlichem nieder - und nehmen die Gestalt von Polypen an. Bald darauf teilen sie sich durch ringförmige Einschnürungen in Scheiben, die immer deutlicher eine Quallengestalt annehmen lassen. Nun löst sich die oberste dieser Scheiben ab und schwimmt als Qualle davon - danach löst sich die zweite usw.

Zusammenfassung: Aus dem Ei der Qualle entsteht also ein Polyp, der durch Teilung Quallen erzeugt.

Da eine sich geschlechtlich fortpflanzende Generation (Qualle), von einer sich ungeschlechtlich fortpflanzenden Generation (Polyp), abgelöst wird, liegt ein sog. Generationswechsel vor.




Die geschlechtlich erzeugte Wimpernlarve wächst am Boden zu einem Polypen heran (wenige Millimeter lang); dieser schnürt sich mehrfach ein, bildet die Tentakel zurück und Randlappen aus; durch Querteilung entstehen Medusen (sie erreichen einen Durchmesser von 20-40 cm).





Weitere Möglichkeiten der ungeschlechtlichen Fortpflanzung

Bei manchen Hohltieren bleiben durch Knospung entstandene Tochterzellen mit dem Muttertier in Verbindung. (stockbildende Korallen und Moostiere) So bilden sich sog. Tierstöcke. Die in diesen Stöcken befindlichen Polypen dienen der Nahrungsaufnahme (allg. Ernährung), aus Knospen entstandene und sich ablösende Quallen der Fortpflanzung.

Auch ein Teil der im Süßwasser lebenden Ringelwürmer pflanzt sich sowohl geschlechtlich als auch ungeschlechtlich fort. Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Querteilung des Körpers. Zuvor werden die den neu entstehenden Würmern fehlende Segmente durch Sprossung ersetzt. Bestimmte Meereswürmer bilden am Hinterende Jungtiere, die schließlich abgeschnürt werden.

Die Jungtiere erzeugen im Gegensatz zum Muttertier, das sich nur ungeschlechtlich fortpflanzt, auch Geschlechtszellen. Es liegt also, wie schon oben genannt ein Generationswechsel vor, der demjenigen der Ohrenqualle entspricht.

Beim Keimzerfall fällt der Keim zu einem sehr frühen Entwicklungszeitpunkt in Einzelzellen oder Zellgruppen auseinander. Darauf beruht die Bildung von eineiigen Mehrlingen.

Bei der Knospung wächst der neue Organismus aus dem Muttertier heraus und schnürt sich dann ab.

Begriffsklärungen:

Generationswechsel: Der Wechsel zwischen einer Generation, die sich ungeschlechtlich fortpflanzt (Polyp) und einer, die sich geschlechtlich vermehrt.

Ektoderm: äußere Schicht der Körperwand; enthält Hautmuskelzellen zur Bewegung, Nesselzellen (mit Gift) zum Beutefang, Sinneszellen zur Reizaufnahme.

Entoderm: Innere Schicht der Körperwand; besteht aus Drüsenzellen (Verdauung) und Fresszellen (Weiterverdauung der Nahrung bis zum Ende).

Knospung: Der neue Organismus wächst aus dem Muttertier heraus und schnürt sich dann ab (z.B. Süßwasserpolyp).

Sprossung: Bildung von Jungtieren (meist am Hinterende des Muttertieres), die nach Zuführung von wichtigen Segmenten, abgeschnürt werden.

Tierstöcke: Bei den stockbildenden Korallen und Moostierchen bleiben die durch Knospung erzeugten Nachkommen mit dem Muttertier verbunden.